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●   Flockenquetsche
●   Gegenstromkühler





Flockenquetsche

Mein dritter Sud sollte ein Irish Stout werden. Laut Rezept benötigte ich 5kg Gerstenflocken. Da die Flocken im Reformhaus nicht zu bezahlen waren und ich auch sonst nirgends günstige gefunden habe, schaute ich mich nach einer Flockenquetsche zum Ausleihen um. Da in meinem Bekanntenkreis leider niemand im Besitz eines solchen Geräts war, hieß es wieder mal selber bauen...

Mir fiel ein, daß irgendwo noch ein Beton-Bohrkern rumliegen müßte. Diesen teilte ich mit einem Winkelschleifer in zwei 7cm breite Rollen und vergrößerte das Kernloch, so daß eine M12 Gewindestange mit rings rum 0,5cm Freiraum rein passte. Mit zwei großen Beilagscheiben und Muttern fixierte ich die Gewindestange zentrisch in den Bohrkernen. Anschließend bohrte ich schräg durch die Beilagscheiben ein Loch, durch daß ich den Freiraum zwischen Kern und Stange mit Fliesenkleber auffüllen konnte.
Die so gewonnenen Quetschsteine mit Achse baute ich in eine massive, kugelgelagerte Eichenholz-Vorrichtung, die mittels vier weiteren Gewindestangen und Flügelmuttern im Abstand variierbar ist.
Das Quetschwerk treibe ich mit einer selbst geschweißten Kurbel an.
Flockenquetsche


Mahlwerk Durch ein 3x3cm großes Loch rieselt das Quetschgut aus dem Einfülltrichter in den Spalt zwischen die beiden Steine. Die fertigen Flocken rutschen über einen Auswurf, gefertigt aus einem halbierten PE-Abflußrohr, aus der Flockenquetsche in einen Auffangbehälter. Auswurf
Flocken

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Gegenstrom-Würzekühler

Wie jeder gute Braumeister weiß, soll die Würze nach dem Würzekochen möglichst schnell auf Gärtemperatur herunter gekühlt werden. Dies ist so wichtig, da das Risiko einer Infektion durch wilde Hefen und andere Bakterien möglichst gering gehalten werden muß und die Würze beim Abkühlen dafür sehr anfällig ist.
Aus diesem Grund wollte ich mir einen Kühler bauen. Im Internet fand ich die unterschiedlichsten Arten solcher Kühler. Mal zum Eintauchen in die Würze, mal daß die Würze hindurch fließt. Nach einiger Recherche war klar, daß ein Gegenstromkühler her muß.

Das Besondere an dieser Kühlerart ist, daß das zu kühlende Medium entgegengesetzt der Kühlflüssigkeit fließt. So kühlt die noch kalte Kühlflüssigkeit die bereits vorgekühlte Würze und die durch das Durchfließen erwärmte Kühlflüssigkeit die frische heiße Würze. Dadurch wird auch schon bei einem kurzem Kühler ein sehr hoher Wirkungsgrad erzielt. Kühler

Kühler Ich kaufte mir im Baumarkt vier 10mm und vier 16mm Kupferrohre mit einer Länge von jeweils einem Meter. Die dickeren Rohre kürzte ich jeweils um 5cm ein und fädelte sie mittig über die Dünnen. Damit die dünnen Rohre zentriert in den Anderen zu liegen kamen, wickelte ich als Abstandhalter 1,5²-Kupferkabel um die Enden. Dieses hatte auch den Vorteil, daß sich der Kühler wasserdicht verlöten ließ.

Mit insgesamt acht dünnen, 10cm langen Röhrchen verband ich die vier separaten Kühlerrohre, wobei die Röhrchen nur als Abstandhalter dienen und stumpf auf die Kühlerrohre gelötet sind. Die eigentliche Verbindung, durch die das Kühlwasser strömt ist aus gebogenen, 8mm Röhrchen konstruiert.
Da der komplette Kühler innen gut zu reinigen sein sollte, wurden die vier Einzelkühler durch lebensmittelechte Schlauchstücke verbunden. Diese können zum Reinigen leicht wieder entfernt werden, so daß die Innenrohre mit einer langen Bürste gut zu reinigen sind.
Kühler

Der so entstandene Gegenstromkühler kühlt, mit seiner Gesamtlänge von knapp vier Meter, die kochendheiße Würze bei einem einzigen Durchlauf auf Gärtemperatur ab. Durch die Gegenstrom-Kontruktion kann die Durchlaufmenge der Kühlflüssigkeit, bei gleichbleibender Kühlwirkung sehr weit zurück genommen werden.

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